Prehistoric Pottery Treasures from Baluchistan (Pakistan)
herausgegeben von Ute Franke und Elisa Cortesi mit Beiträgen von Aurore Didier, Benjamin Mutin, Sharmila Faruqui, Rainer Schmiedchen, Muhammad Shah Bukhari, Ehjaz Elahi und Taimur Mirza (Fotos).
Seit den Anfängen der Forschung vor etwa 100 Jahren ist das kulturelle Erbe Baluchistans für seine hohe handwerkliche Qualität und Schönheit bekannt. Verschlungene geometrische Muster auf Tongefäßen, die in verschiedenen Farben hervorgehoben werden, verraten einen ausgeprägten Sinn für Ästhetik, hybride Kreaturen und Zaubertiere erlauben Einblicke in eine Welt der Phantasie und Vorstellungskraft. Leider hat diese Anziehungskraft auch einen wirtschaftlichen Wert geschaffen, was sich in der schieren Menge an Gefäßen aus illegalen Ausgrabungen in Belutschistan auf dem Kunstmarkt widerspiegelt.
Die herausragende Sammlung von 804 Keramikgefäßen und 15 Steinobjekten, die 2005 vom pakistanischen Zoll im Hafen von Karatschi geborgen und von der Regierung vor dem Verschwinden auf dem internationalen Kunstmarkt bewahrt wurde, vermittelt nur eine schwache Vorstellung davon, was in den Böden von Belutschistan vergraben ist - und was bereits verloren gegangen sein muss. Ihre Herkunft ist vor allem Zentral- und Südbelutschistan, ihre Datierung reicht von ca. 3500 bis 400 v. Chr. Die deutsch-pakistanische archäologische Mission in Kalat wurde 2012 vom Department of Archaeology and Museums und dem Ministerium für Kultur und Tourismus Sindh eingeladen, die Objekte im National Museum of Pakistan in Karachi zu dokumentieren und zu restaurieren.
Dieses Buch wurde anlässlich einer Ausstellung veröffentlicht, die im November 2015 im Nationalmuseum eröffnet wurde. Es ist nicht nur ein Ausstellungskatalog, in dem 820 Objekte detailliert vorgestellt werden. Reich bebilderte Texte geben Einblicke in diese abgelegene Region, ihre archäologische Erforschung und die wichtigsten Stätten und stellen dieses reiche kulturelle Erbe in den größeren Kontext des indisch-iranischen Grenzgebiets und der Induskultur.
Das Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Kultur und Tourismus und dem Nationalmuseum durchgeführt. Es wurde durch das Kulturerhalt-Programm des Auswärtigen Amtes und das deutsche Konsulat in Karachi großzügig finanziell unterstützt.
400 Seiten, kartoniert, mehr als 1800 Abbildungen in Farbe, ISBN 978-3-00-051309-1