Ancient Herat

Research Reports of the German-Afghan Archaeological Mission to Afghanistan

ANCIENT HERAT SERIES

Das „Ancient Herat“ Projekt wurde während der letzten Phase der Ausgrabungen im „Bagh-e Babur“ in Kabul in Gesprächen der „Deutsch-Afghanischen archäologischen Mission in Afghanistan“ mit den Kooperationspartnern entwickelt. Es begann 2004 unter Federführung der Eurasien-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) in Berlin und wurde von 2009 bis 2012 in Zusammenarbeit mit dem Museum für Islamische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin fortgesetzt.

Das vom Referat für Kulturerhalt des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland geförderte Projekt umfasste letztendlich drei große, eng miteinander verbundene Komponenten, die sich in nahezu idealer Weise ergänzten: die Dokumentation archäologischer Fundorte und Denkmäler in der Provinz Herat (2004-2007; Bd. 1), archäologische Ausgrabungen und Erkundungen in der Stadt Herat (2005-2009; Bd. 2) und die Neukonzeption des Herat-Museums sowie die Dokumentation und Restaurierung seiner Sammlung (2008-2012).

Die drei reich illustrierten Bände der Reihe beleuchten das kulturelle Erbe der Stadt Herat und ihres Umlands, und präsentieren die archäologischen Funde in einem weiteren Rahmen. Für jedes Buch zur Verfügung stehende Auszüge geben Einblicke in den Inhalt und den Charakter der Bände.

Ancient Herat 1

Documentation of Archaeological Sites and Monuments in Herat Province

von Ute Franke und Thomas Urban
mit Beiträgen von Claus-Peter Haase, Daniel Knitter, Jonathan Lee und Bernard O’Kane

In diesem letzten Buch der ‘Ancient Herat‘ Reihe werden die Ergebnisse einer von 2004 bis 2006 durchgeführten Geländebegehung zur Dokumentation archäologischer Fundorte und historischer Monumente vorgestellt. Der mit Hilfe von Karten, Luftbildern und Personenbefragungen durchgeführte Survey erstreckte sich über Teile von 13 der 16 Distrikte der Provinz Herat; zu Fuß und mit dem Auto wurden über 4000 km zurückgelegt. Viele der 354 Fundstellen waren zuvor unbekannt, andere sind bereits nicht mehr erhalten. 

Da visuelle Informationen von entscheidender Bedeutung sind, haben wir uns entschlossen, auch in diesem Band die größtmögliche Menge an verfügbaren Daten zu präsentieren, wo immer dies möglich war. Daher wird hier erstmals die regionale materielle Kultur, neben den Monumenten meist Keramik, in umfassender Form präsentiert und in einen räumlichen Kontext gestellt. Trotz der schwierigen Bedingungen sind Verteilungsmuster der Bauwerke und Siedlungen erkennbar, die Rückschlüsse auf die Besiedlungsgeschichte vom späten 3. Jahrtausend v.u. Zeit bis zum 19. Jahrhundert erlauben. Damit kann die Stadt Herat erstmals im Kontext eines Hinterlands betrachtet werden.

Auszüge & Bestellung

Ancient Herat 2

Excavations and Explorations in Herat City

von Ute Franke und Thomas Urban
mit Beiträgen von Warwick Ball, Benjamin Mutin, Cécile Buquet-Marcon, Stephanie Langer (†), Roland Besenval (†), Nader Rassuli and Ajmal Ayomuddin (2017)

Dieses Buch ist der zweite in einer Reihe von drei Bänden, die die Ergebnisse der deutsch-afghanischen archäologischen Mission in Herat vorstellen. Das Altstadtprojekt begann 2005 und endete im September 2009 mit der Übergabe des restaurierten timuridischen Tores an die afghanische Regierung. Die Arbeiten an der Zitadelle wurden durch Erkundungen in Kuhandaz und kleinere Untersuchungen in der Stadt Herat selbst ergänzt. Sie wurden 2005 und 2008 in Zusammenarbeit mit der Délégation Archéologique Française en Afghanistan (DAFA) durchgeführt; die Konservierung des Tores erfolgte in enger Kooperation mit dem Aga Khan Trust for Culture.

Bei diesen Arbeiten wurden archäologische Überreste aus dem 1. Jahrtausend v. Chr. bis zum 19. Jahrhundert freigelegt. Trotz stratigraphischer Lücken in der kulturellen Abfolge konnten wesentliche Erkenntnisse über die materielle Kultur und die chronologische Entwicklung in diesen 2500 Jahren gewonnen werden. Zum ersten Mal wurden eisenzeitliche und achämenidische Siedlungsspuren sowie Objekte aus dem 10. bis 15. Jahrhundert, ein timuridisches Tor zur Zitadelle und Überreste aus dem 16. bis 19. Jahrhundert entdeckt, die neue Perspektiven auf das antike Herat und seine städtische Topographie eröffnen.

Ancient Herat 3

Herat Through Time – The Collections of the Herat Museum and Archive

herausgegeben von Ute Franke und Martina Mueller-Wiener (2016)

Dieses Buch ist das Ergebnis von Forschungen, die zwischen 2008 und 2012 im Rahmen der deutsch-afghanischen archäologischen Forschungsprojekte im Museum von Herat durchgeführt wurden. Die Arbeiten konzentrierten sich zunächst auf die Dokumentation und Konservierung der Objekte, verbunden mit einer langfristigen Ausbildung von Mitarbeitern aus Herat und Kabul. Als sich mit der Sanierung der Zitadelle durch den Aga Khan Trust for Culture die Chance bot, ein vollwertiges Museum mit großzügigen Ausstellungsräumen, Depots und einem Labor einzurichten, ergriff das Projekt mit Unterstützung der afghanischen und deutschen Kooperationspartner sowie des Auswärtigen Amtes als Förderer die Gelegenheit. 

Die Ausstellungshallen wurden im Oktober 2011 als erstes neu eingerichtetes Provinzmuseum Afghanistans mit 450 Exponaten eröffnet, die 4500 Jahre Geschichte illustrieren. Seitdem hat das Museum viele Besucher angezogen, die in historischem Ambiente und mit Hilfe von didaktischem Material und Broschüren mit ihrer Vergangenheit in Berührung gekommen sind.

Der reich illustrierte Katalog enthält detaillierte Beschreibungen von mehr als 800 Objekten. Sie sind chronologisch geordnet und werden in Aufsätzen verschiedener Wissenschaftler in einen breiteren kulturellen und historischen Kontext gestellt. 

Weitere Titel

Lost and Found

Prehistoric Pottery Treasures from Baluchistan (Pakistan)

herausgegeben von Ute Franke und Elisa Cortesi mit Beiträgen von Aurore Didier, Benjamin Mutin, Sharmila Faruqui, Rainer Schmiedchen, Muhammad Shah Bukhari, Ehjaz Elahi und Taimur Mirza (Fotos).

Seit den Anfängen der Forschung vor etwa 100 Jahren ist das kulturelle Erbe Baluchistans für seine hohe handwerkliche Qualität und Schönheit bekannt. Verschlungene geometrische Muster auf Tongefäßen, die in verschiedenen Farben hervorgehoben werden, verraten einen ausgeprägten Sinn für Ästhetik, hybride Kreaturen und Zaubertiere erlauben Einblicke in eine Welt der Phantasie und Vorstellungskraft. Leider hat diese Anziehungskraft auch einen wirtschaftlichen Wert geschaffen, was sich in der schieren Menge an Gefäßen aus illegalen Ausgrabungen in Belutschistan auf dem Kunstmarkt widerspiegelt.

Die herausragende Sammlung von 804 Keramikgefäßen und 15 Steinobjekten, die 2005 vom pakistanischen Zoll im Hafen von Karatschi geborgen und von der Regierung vor dem Verschwinden auf dem internationalen Kunstmarkt bewahrt wurde, vermittelt nur eine schwache Vorstellung davon, was in den Böden von Belutschistan vergraben ist – und was bereits verloren gegangen sein muss. Ihre Herkunft ist vor allem Zentral- und Südbelutschistan, ihre Datierung reicht von ca. 3500 bis 400 v. Chr. Die deutsch-pakistanische archäologische Mission in Kalat wurde 2012 vom Department of Archaeology and Museums und dem Ministerium für Kultur und Tourismus Sindh eingeladen, die Objekte im National Museum of Pakistan in Karachi zu dokumentieren und zu restaurieren.

Dieses Buch wurde anlässlich einer Ausstellung veröffentlicht, die im November 2015 im Nationalmuseum eröffnet wurde. Es ist nicht nur ein Ausstellungskatalog, in dem 820 Objekte detailliert vorgestellt werden. Reich bebilderte Texte geben Einblicke in diese abgelegene Region, ihre archäologische Erforschung und die wichtigsten Stätten und stellen dieses reiche kulturelle Erbe in den größeren Kontext des indisch-iranischen Grenzgebiets und der Induskultur.

Das Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Kultur und Tourismus und dem Nationalmuseum durchgeführt. Es wurde durch das Kulturerhalt-Programm des Auswärtigen Amtes und das deutsche Konsulat in Karachi großzügig finanziell unterstützt.

 400 Seiten, kartoniert, mehr als 1800 Abbildungen in Farbe, ISBN 978-3-00-051309-1